
Wenn der Glaube zum Zwang wird…
Die von Gott geschenkte Freiheit darf nicht verloren gehen. Gottes Reich bedeutet ein Leben nach seinem Willen, erfüllt von Frieden und Freude – ein Leben, das der Heilige Geist schenkt. (Römer 14,16-18)
Ich empfehle, Römer 14 und 15 zu lesen.
Mein Glaube gerät immer wieder zum Zwang.
Ich verzichte z.B. auf Schweinefleisch, basierend auf alttestamentarischen Vorgaben. Die bevorstehende Fastenzeit verstärkt dieses Gefühl. Ich bewundere die Disziplin der Muslime im Ramadan, frage mich, warum viele Christen das Fasten vernachlässigen. Der Gedanke an ein strenges Fasten löst bei mir aber sofort Unbehagen aus.
Dies liegt an meiner streng religiösen Erziehung. Mit 12 Jahren rebellierte ich, was in meiner Jugend eskalierte. Gott rettete mich vor dem Selbstmord und schenkte mir seine Liebe – eine Befreiung.
Christi Sühne am Kreuz, – wer sie annimmt, wird von der Macht des Bösen befreit
Der Römerbrief beschreibt diese Befreiung durch Christi Sühne am Kreuz. Wer sie annimmt, wird von der Macht des Bösen befreit – von der Sünde (Trennung von Gott). Sünde bedeutet nicht nur den Verstoß gegen Gebote, sondern auch gegen moralische Prinzipien, oft vermischt mit alttestamentarischen Gesetzen und christlicher Tradition. Perfekte Einhaltung ist unmöglich; Heuchelei ist weit verbreitet. Dieser Druck machte mich unglücklich.
Gott duldet keine Ungerechtigkeit. Der Mensch kann sich nicht selbst von Sünde befreien, sondern muss befreit werden – durch Christi Sühne. Ihre Annahme befreit vom Zwang, Gesetze und moralische Prinzipien perfekt einzuhalten. Auch danach wird man Fehler machen. Die Kreuzigung ist der „neue Bund“. Nur wer sie bewusst annimmt, wird Kind Gottes.
Liebe gleich Gesetzeserfüllung?
Ich verfalle immer wieder in alte Zwänge. Meine Erziehung prägte mich: Liebe gleich Gesetzeserfüllung. Ich weiß aber: Ich bin frei! Römer 14 thematisiert den Streit ums Essen (Opferfleisch). Paulus betont die Freiheit Gottes und warnt davor, sie zu gefährden. Ähnliche Konflikte gibt es in vielen Gemeinden heutzutage. Paulus würde von Freiheit sprechen.
Mein Problem: Ich nehme mir diese Freiheit oft nicht selbst. Es entsteht ein innerer Zwang, der zu einem „Jo-Jo-Effekt“ führt: Befreiung und Rückfall. Ich glaube im Unterbewusstsein, nur durch Moral ein guter Mensch zu sein. Römer 14 und 15 helfen mir, aus diesem Kreislauf auszubrechen. Ich bin befreit!
GOTTES Liebe ist jeden Morgen neu.
Ein Baptistenpastor in Bulgarien verdeutlichte dies: Ein Kind im Dreck, die Mutter reinigt es – wird es sofort wieder in den Dreck fallen? Wenn Gott mich so liebt, warum sollte ich in alte Muster zurückfallen? Es geht um Liebe zu Gott, zum Nächsten und zu mir selbst – ein dreifaches Gebot der Liebe, frei von Moral und Gesetz. Liebe lässt sich nicht zwingen, Liebe liebt. Diese Liebe Gottes befreit uns. Sie ist jeden Morgen neu. Gott wohnt in uns. Lest Matthäus Evangelium 22,37 bis 40 & Markus Evangelium 12, 28 bis 31.