
GOTT im Weckglas (D)
Warum GOTT dich ni Oh Mann dei cht hört….
Warum hat er mir nicht geholfen?
Warum hat GOTT mich im Stich gelassen?
- „Du hast nicht genug gebetet.“
- „Etwas stört deine Beziehung zu GOTT.“
- „Du gehst nicht in die Kirche.“
- „Du bist schwul.“
- „Du hast einen Fetisch und schaust heimlich Videos, wenn deine Frau schläft.“
- „Du bist nicht bekehrt.“
Man sagt dir, was du bist oder nicht bist, was du tust oder nicht tust, und deshalb hört GOTT dich nicht.
Ich tat alles, um ihn Dort zufriedenzustellen.
Als Kind habe ich Insekten gefangen und sie in Weckgläser gesperrt. Die Insekten starben auf unterschiedliche Weise: Manchmal bekamen sie nicht das richtige Futter, manchmal war das Glas zu warm oder zu eng. Ich machte größere Löcher in den Deckel, damit sie besser atmen konnten, aber auch das half nicht. Schließlich habe ich aufgehört, Insekten in Gläser zu sperren. Es war grausam, sie in dieser Gefangenschaft sterben zu lassen. In der Freiheit der Natur hätten sie besser gelebt, auch wenn sie dort irgendwann gestorben wären.
Lange Zeit habe ich versucht, GOTT in ein Weckglas zu sperren. Ich tat alles, um ihn dort zufriedenzustellen. Ich kaufte ein schönes, teures Glas und passte auf, dass es nicht zu warm wurde. Ich bohrte Löcher in den Deckel, damit er atmen konnte. Ich dachte, wenn ich mich gut um GOTT kümmere, wird er mir meine Wünsche erfüllen. Manchmal tat er das, manchmal nicht.
wie glücklich wir sind
Es gibt auch andere Menschen, die GOTT im Weckglas haben. Damals dachte ich, wie glücklich wir sind, GOTT im Glas zu haben, im Gegensatz zu denjenigen, die sich nicht einmal die Mühe machen, ein Glas zu kaufen. Wir trafen uns sonntags, während andere lieber schliefen oder Zeit mit ihrer Familie verbrachten. Der Weckglasdienst war wichtig! Auch der Weckglasgesprächskreis – oder nennen wir es die Weckglasstunde – hatte eine Bedeutung. Wie man es nennt, war egal, Hauptsache, es gab Menschen, die ihre Weckgläser verehrten. Diese Bewegung war in Deutschland verbreitet.
das klingt alles absurd
Vielleicht klingt das alles absurd, und das ist es auch: Natürlich gehören Insekten nicht in ein Weckglas. Meinen Eltern war es egal, was ich mit den Insekten tat. Aber wenn ich gesagt hätte, dass ich GOTT nicht im Weckglas habe, hätten sie reagiert. Sie hätten mir erklärt, dass GOTT in ein Weckglas passt. Vielleicht hätten sie es als gotteslästerlich empfunden, diesen Gedanken zu hinterfragen.
ich habe mich selbst belogen
Hättest du mich vor zehn Jahren gefragt, ob mein Glaube frei ist, hätte ich mit „Ja“ geantwortet. Vielleicht hätte ich sogar gesagt, dass andere Religionen und Kirchen dies nicht von sich behaupten können, weil ich Protestant bin und weiß, dass GOTTES Gnade nicht durch religiöse Leistungen in ein Weckglas gefangen werden kann. Doch ich habe mich selbst belogen. Mein Glaube war nicht frei. Ich versuchte, GOTT in ein Glas zu sperren, wie viele andere Gläubige auch.
du böser Teufel
Ich wurde christlich erzogen. Mir wurde gesagt, dass es einen bösen Teufel gibt, und dass ich aufpassen muss, weil GOTT zulässt, dass ich in die Hölle komme, wenn ich mich nicht bekehre. Ich müsse das Blut eines Mannes annehmen, der hingerichtet wurde – nur dann könne mich dieser GOTT retten. Und dieser Mann sei GOTTES einziger Sohn. Wenn ich darüber nachdenke, erscheint mir dieser GOTT grausam.
Immer fütterte ich meine Angst
Ich schaute oft aufs Weckglas und traute mich nicht, es zu öffnen. Was würde passieren, wenn ich GOTT fliegen lasse? Immer fütterte ich meine Angst mit meinen Gedanken. Ich erkannte an, dass er seinen Sohn opferte. Aber jetzt frage ich mich: Ist das wirklich „okay“? Wenn ich GOTT aus dem Weckglas lasse, werde ich dann in der Hölle schmoren? Vielleicht sollte ich ihn lieber im Glas lassen. Der Gedanke daran macht mich krank, und dunkle Kindheitserinnerungen kommen hoch. Ich betäube sie lieber mit einem Glas Whiskey oder greife zu Drogen… aber das darf keiner von den anderen Weckglasbesitzern wissen. Einige lenken sich ab, indem sie ihre Gläser putzen und behaupten, sie hätten sie besser gepflegt. Aber was bringt das alles?
Schluss
Vor ein paar Monaten habe ich einen Entschluss gefasst. Ich wusste immer, dass GOTT nicht in ein Weckglas passt. Aber aus Angst vor dem Teufel habe ich es aufbewahrt. Eines Tages nahm ich das Glas, warf es gegen die Wand und fegte die Scherben auf. Schluss mit dem Weckglas und diesem ganzen religiösen Quatsch.
Ich dachte immer, wenn ich das Glas sauber halte, wird GOTT mir helfen. Wenn er meine Gebete nicht erhörte, dachte ich, es läge an mir. Doch irgendwann hörte ich auf, das Glas zu putzen, frustriert, dass nichts besser wurde.
nicht im Weckglas
GOTT ist nicht im Weckglas.
Das klingt vielleicht absurd, aber viele Menschen handeln absurd. Für sie ersetzt Religion das Weckglas. Ich habe das Glas zerschmettert, aber eigentlich habe ich mich von dem religiösen Unsinn getrennt, an den ich „geglaubt“ habe. Es war nie Glaube, sondern Angst. Als Kind wurde mir beigebracht, brav zu sein und schreckliche Geschichten über die Hölle zu hören. Wenn ich brav war, liebte mich GOTT und erfüllte meine Wünsche. GOTT beobachtete mich auf Schritt und Tritt, meine Gedanken, meine Handlungen, meine Sexualität – alles.
GOTT hört nicht zu, weil ich kein braves Kind bin.
Und jetzt sitzt du vielleicht da und denkst, du hättest versagt, weil GOTT dich nicht erhört. Du hast alles gegeben, das Glas perfekt sauber gehalten – aber es bringt nichts.
Ich sage dir, liebes inneres Kind:
Es gibt keinen GOTT, den man in ein Weckglas sperren kann. Du musst es auch nicht immer wieder sauber machen. Die Erwachsenen, die dich liebten, haben dich belogen. Sie erpressten dich mit Angst. Du bekamst Liebe, wenn du alles richtig gemacht hast. Jetzt bist du erwachsen, aber das innere Kind lebt weiter.
Du solltest das Weckglas zerschmettern.
Solange du es weiter pflegst, bleibst du gefangen. Nur wenn du es zerstörst, wird es besser. Die Illusion wird verschwinden, und Seele und Körper finden Frieden. Wenn die Seele den Körper ständig antreibt, wird er irgendwann streiken – in Form von Krankheiten wie Asthma, Akne oder sogar Krebs.
Was bedeutet es, das Weckglas zu zerschmettern?
Trenne dich von dem, was dich einschränkt. Trenne dich von den Menschen, die dich einschränken. Finde Frieden in dir selbst. GOTT ist nicht weg, aber er lässt sich nicht in ein Weckglas, eine Religion oder eine Bibel fangen. GOTT ist unendlich – aber er zeigt sich anders.